Über uns

Wir sind ein schlagkräftiges Netzwerk, in dem sich politisch engagierte Verbandsvertreter und Multiplikatoren aktiv für die Interessen der Freiberufler und Selbstständigen auf effektive Art einsetzen, vernetzen, Schnittmengen erkennen, sich gegenseitig informieren und unterstützen sowie gemeinsam aktiv werden. Unsere Vielfalt ist unsere Stärke.

Wann und warum entstand die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände (BAGSV)?

Geburtsstunde der BAGSV ist der 13. Februar 2017. 25 Vertreter von 20 Verbänden und Initiativen trafen sich auf Einladung von Andreas Lutz (VGSD) und Victoria Ringleb (AGD). Eingeladen hatten wir Berufs-, Branchen- und Selbstständigenverbände sowie -initiativen, die uns in den Jahren zuvor als besonders aktiv aufgefallen waren.

Statt sich in unterschiedlicher Konstellation am Rand anderer Veranstaltungen zu treffen und meist – wenn überhaupt – bilateral zusammenzuarbeiten, wollten wir ein schlagkräftiges Netzwerk aufbauen, bei dem sich politisch aktive, für die Interessen der Freiberufler und Selbstständigen engagierte Verbandsvertreter und Multiplikatoren

  • auf effektive Art vernetzen,
  • Schnittmengen erkennen,
  • sich gegenseitig informieren und unterstützen
  • sowie gemeinsam aktiv werden können.

Von politischer Seite war zuvor mehrfach der Wunsch nach einer besseren Abstimmung der aktiven Verbände untereinander und nach klaren Ansprechpartnern artikuliert worden.

Was sind unsere Ziele im Einzelnen?

  • Ansprechpartner für Politik bereitstellen, unverzichtbarer Gesprächspartner werden
  • Mit Sozialpartnern am Tisch sitzen, wenn es um unsere Anliegen geht
  • Bündnispartner/Unterstützer für Initiativen finden, Raum für gemeinsame Initiativen (an denen aber nicht alle teilnehmen müssen)
  • Erfahrungs- und Wissensaustausch, Raum für offene Gespräche und interne Abstimmung
  • Zusammenarbeit auf Augenhöhe und Solidarität (über Branchen- und Einkommensgrenzen hinweg)
  • Gegenseitiges Kennenlernen, Vertrauensbasis für Zusammenarbeit schaffen
  • Arbeitsteilung statt Doppelarbeit, vorhandene Ressourcen auf freiwilliger Basis teilen (andere mitnutzen lassen)
  • Aufbau gemeinsam genutzter Ressourcen wie E-Mail-Verteiler, gemeinsame Dateiablage (auch z. B. für Studien, Dropbox) u. ä.
  • Expertendatenbank: Ansprechpartner zu verschiedenen Themen/aus verschiedenen Regionen – bei Anfragen von Medien, nach Speakern, für Gremien usw.
  • Positionen gegenseitig verstehen, um Schnittmengen zu finden oder gemeinsame Positionen zu entwickeln (es muss aber keine Übereinstimmung aller zu allem geben!)
  • Wenn wir gemeinsame Positionen entwickelt haben, diese auch nach außen tragen, gemeinsames Gesicht, Sprecher etc.

Welche Themen beschäftigen uns inhaltlich?

  • Rechtssicherheit für Selbstständige und ihre Auftraggeber (in Bezug auf das Thema Scheinselbstständigkeit). Hier wollen wir das Recht auf Selbstständigkeit für alle diejenigen stärken, die gerne selbstständig sind und es auch bleiben wollen.
  • Pläne der Pateien für eine Rentenversicherungs- bzw. Altersvorsorgepflicht
  • Wir wollen ein realistischeres und differenziertes, somit auch positiveres Image der Selbstständigkeit erreichen. Wir wollen Vorurteile abbauen, die zu einseitigen Entscheidungen bis hin zu einer Kriminalisierung von Selbstständigkeit führt. Dazu müssen wir mehr Verständnis für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beitrag der Selbstständigen schaffen.
  • Wir wollen die Benachteiligung von Selbstständigen in der gesetzlichen Krankenversicherung überwinden, insbesondere die hohen Mindestbeiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung.
  • Gemeinsame Ziele sind der Abbau von Bürokratie, Zwangsabgaben und Repressalien (z. B. Soka-Bau, Gewerbeanzeigen-Verordnung)
  • Wir wollen mehr Transparenz und eine bessere Datenlage zum Thema Selbstständigkeit schaffen als Voraussetzung für ein überzeugendes und selbstbewusstes Auftreten: Wer und wie viele sind wir? Wie hat sich die Selbstständigkeit entwickelt?

Beispiel: Erfolgreiche Kampagne für faire Krankenversicherungsbeiträge bei Teilzeit-Selbstständigkeit bzw. geringem Einkommen

BDD, BDÜ und VGSD engagierten sich gemeinsam – und unterstützt von vielen in der BAGSV engagierten Verbänden – für einkommensabhängige Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge für Selbstständige.

Im April 2017 haben sie gemeinsam Professor Günther Neubauer vom Institut für Gesundheitsökonomik mit einem Gutachten zu diesem Thema beauftragt, dessen Ergebnisse im Juni 2017 dann gemeinsam bei zwei Veranstaltungen vor Fachpolitikern in Berlin vorgestellt wurde. Der Expertise lag eine Befragung mit 8.000 Selbstständigen zugrunde.

Auf Basis der Studienergebnisse hat der VGSD eine Petition formuliert, die ab Ende August 2017 zur Mitzeichnung offen stand und detailliert über die Ungleichbehandlung und ihre Konsequenzen informierte.

Bei der Teilnehmerakquise für die Studie und bei der Petition wurden die Verbände tatkräftig von anderen in der BAGSV aktiven Verbänden unterstützt. Die Verbände stimmen sich bezüglich ihrer Aktivitäten und Termine ab, haben gemeinsam Termine wahrgenommen (z. B. im Bundeskanzleramt) und sind als Sachverständige vor dem zuständigen Bundestagsausschuss für Gesundheit aufgetreten (November 2016, Februar 2017).

Die Kampagne war erfolgreich: Anfang Januar 2019 soll im Rahmen des GKV-Versicherten-Entlastungsgesetzes der Mindestbeitrag für Selbstständige in der gesetzlichen Krankenversicherung von ca. 420 auf 210 Euro pro Monat halbiert werden.

Wie sind wir organisiert?

Wir haben bewusst keinen Verein oder eine ähnliche formale Organisation gegründet. Wir wollen, dass die Energie der teilnehmenden Verbände und Initiativen sich auf politisch wirksame Initiativen konzentriert und nicht abgelenkt wird; die BAGSV möchte ihnen auch keine Konkurrenz machen.

Nachdem die Raum- und Cateringkosten bei den ersten beiden Treffen von AGD, isdv e.V. und VGSD e.V. getragen worden waren, haben wir eine Umlage von zunächst einmalig 200 Euro beschlossen, die von den regelmäßig teilnehmenden Verbänden zu bezahlen ist. Wenn die dadurch vereinnahmten Mittel aufgebraucht sind, werden wir dann erneut eine Umlage beschließen. Da die BAGSV keine formale Struktur hat, werden die Rechnungen b.a.w. vom VGSD gestellt und die Gelder zweckgebunden für die Arbeitsgemeinschaft verwaltet.

Dr. Andreas Lutz (VGSD e.V.), Jan-Peter Wahlmann (AGD e.V.) und Marcus Pohl (isdv e.V.) sind die aktuellen Sprecher der BAGSV. Sie können den Kontakt zu andere Teilnehmern herstellen, die sich als Ansprechpartner für bestimmte Themen oder Arbeitsgruppen zur Verfügung gestellt haben.

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Verbände
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Mitglieder

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